Kategorie: Intensivmedizin

  • BRASH

    Das BRASH-Syndrom wurde erstmals 2016 beschrieben (Link). Es umfasst Bradycardie, Renales Versagen, AV-Blockade, Schock und HyperK (Link). Der Pathophysiologie zugrunde liegend ist zumeist ein akuter Nierenschaden (acute kidney injury ~ AKI), der zur verminderten renalen Elimination von therapeutisch optimal eingestellten AV-Blockern (Beta-Blocker, Calcium-Antagonisten) führt. Aggraviert wird das ganze durch eine HyperK, bedingt durch AKI und…

  • Sufentanil

    Heute geht es Sufentanil, das potenteste und in meinen Augen neben Remifentanil beste Opioid in der Anästhesie. Sufentanil ist etwa 5-10 mal potenter als Fentanyl (und damit 500-1000 mal potenter als Morphin). Es wird als Analgetikum in der Anästhesie und Intensivmedizin verwendet. Dabei entsprechend 100µg Fentanyl etwa 10-15µg Sufentanil. Verkauft wird es in verschiedenen Konzentrationen,…

  • Antiarrhythmika

    Ich kann mich noch an den Moment in meiner Studienzeit erinnern, in dem ich das erste Mal in Kontakt mit Antiarrhythmika gekommen bin. Mich überforderten sowohl die Klassen wie auch die teilweise unaussprechlichen Wirkstoffnamen – ich fühlte mich komplett verloren. Ich denke, dass es einigen von euch sicher auch so ging / geht. Aus diesem…

  • Perioperative Anaphylaxie

    Perioperative Anaphylaxie

    Häufig sind Patienten im perioperativen Setting das erste Mal mit verschiedensten Substanzen konfrontiert. Endsprechend groß ist das Potential für eine Anaphylaxie. Die Anaphylaxie als IgE-vermittelter Untertyp der allergischen Reaktion ist uns natürlich bekannt („Überreaktion des Immunsystems“ –> Freisetzung von Mediatoren wie Histamin oder Leukotrienen durch Mastzellen und Granulozyten –> Vasodilatation, Schock, Atemwegsschwellung, Lebensgefahr). Ein besonderes…

  • Labetalol

    Labetalol ist neben Esmolol einer meiner Favoriten unter den Beta-Blockern. Besonders macht ihn die kombinierte Blockade von β- und α1-Rezeptoren. Sein Einsatzgebiet findet sich somit v.a. bei tachycarden, hypertonen Patienten, da es beide Phänomene therapiert. Weitere Indikationen sind u.a. die Aortendissektion oder Blutdruckentgleisungen bei Schwangeren (Link). Als übliche Dosis empfehlen sich 20 mg i.v. mit…

  • Meningitis

    Unter Meningitis versteht man eine Entzündung der Meningen (Hirn- bzw. Rückenmarkshäute). Es handelt sich um ein lebensbedrohliches Krankheitsbild, welches eine zügige Diagnostik und Therapie erfordert. Als Erreger kommen insbesondere Bakterien (v.a. Neisseria meningitidis, Streptococcus pneumoniae) und Viren (v.a. Entero-, Arbo- oder Herpesviren) in Frage. Zugrunde liegend können z.B. Infektionen im HNO-Bereich sein (z.B. Tonsillitis, Otitis…

  • Säure-Basen-Haushalt

    Heute behandeln wir mit dem Säure-Basen-Haushalt ein Thema, das sich sehr viele von euch gewünscht haben. Wie immer werden wir uns kurz und knackig halten und auf die wichtigsten Komponenten fokussieren. Die Hauptquellen sind hier, hier und hier. Beim Säure-Basen-Haushalt (SBH) handelt es sich zum ein Zusammenspiel zwischen Säuren (Protonendonator) und Basen (Protonenakzeptor) im menschlichen…

  • Opticusschall

    Eine akute Erhöhung des Hirndruckes (z.B. durch intracerebrale Blutung, Malignom) stellt einen akuten behandlungsbedürftigen Notfall dar. Wiewohl das Einlegen einer Sonde in einen der beiden Seitenventrikel eine übliche Methode zur (kontinuierlichen) Messung des Hirndruckes darstellt (Link), gibt es neben den typischen klinischen Zeichen (z.B. unilaterale Mydriasis, redAZ, Übelkeit, Neuroausfälle, Cushing-Reflex, Link) eine weitere sehr elegante…

  • Kapnographie

    Die Kapnographie („Kapno“) ist die visuelle Darstellung einer CO2-Kurve während der Spontanatmung oder künstlichen Beatmung eines Patienten. Die Kapnometrie wiederrum ist die zahlenmäßige Darstellung des CO2-Wertes (häufig in mmHg). Von den Geräten wird üblicherweise der CO2-Wert am Ende der Ausatmung (endtidales CO2; etCO2) angegeben, der Normwert beträgt 30-40 mmHg. Die Kapno ist bei jedem invasiven…

  • Status Epilepticus

    Der Status Epilepticus (SE) ist ein medizinischer Notfall, der unmittelbar behandelt werden muss. Die Grundlage dieses Beitrags sind insbesondere die Leitlinie zum SE im Erwachsenenalter der Dt. Gesellschaft für Neurologie (DGN, Link) sowie die Leitlinie der American Epilepsy Society (AES, Link). Zu berücksichtigen ist, dass es mehrere Formen der epileptischen Anfälle gibt (konvulsiv, nicht-konvulsiv, fokal-einfach,…