Kategorie: Intensivmedizin
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Antiarrhythmika
Ich kann mich noch an den Moment in meiner Studienzeit erinnern, in dem ich das erste Mal in Kontakt mit Antiarrhythmika gekommen bin. Mich überforderten sowohl die Klassen wie auch die teilweise unaussprechlichen Wirkstoffnamen – ich fühlte mich komplett verloren. Ich denke, dass es einigen von euch sicher auch so ging / geht. Aus diesem…
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Perioperative Anaphylaxie
Häufig sind Patienten im perioperativen Setting das erste Mal mit verschiedensten Substanzen konfrontiert. Endsprechend groß ist das Potential für eine Anaphylaxie. Die Anaphylaxie als IgE-vermittelter Untertyp der allergischen Reaktion ist uns natürlich bekannt („Überreaktion des Immunsystems“ –> Freisetzung von Mediatoren wie Histamin oder Leukotrinen durch Mastzellen und Granulozyten –> Vasodilatation, Schock, Lebensgefahr). Perioperativ ist die…
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Labetalol
Labetalol ist neben Esmolol einer meiner Favoriten unter den Beta-Blockern. Besonders macht ihn die kombinierte Blockade von β- und α1-Rezeptoren. Sein Einsatzgebiet findet sich somit v.a. bei tachycarden, hypertonen Patienten, da es beide Phänomene therapiert. Weitere Indikationen sind u.a. die Aortendissektion oder Blutdruckentgleisungen bei Schwangeren (Link). Als übliche Dosis empfehlen sich 20 mg i.v. mit…
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Meningitis
Unter Meningitis versteht man eine Entzündung der Meningen (Hirn- bzw. Rückenmarkshäute). Es handelt sich um ein lebensbedrohliches Krankheitsbild, welches eine zügige Diagnostik und Therapie erfordert. Als Erreger kommen insbesondere Bakterien (v.a. Neisseria meningitidis, Streptococcus pneumoniae) und Viren (v.a. Entero-, Arbo- oder Herpesviren) in Frage. Zugrunde liegend können z.B. Infektionen im HNO-Bereich sein (z.B. Tonsillitis, Otitis…
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RAAS
Im heutigen Beitrag geht es um eine der wichtigsten physiologischen Komponenten des menschlichen Körpers, nämlich das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS). Das Ziel dieses Systems ist die Aufrechterhaltung einer suffizienten Organperfusion und Nierenfunktion sowie Normovolämie. Die Aktivierung des RAAS erfolgt über verschiedene Stimulatoren, z.B. Organhypoperfusion, Hypovolämie oder Stress. Eine zentrale Rolle kommt dabei den Nieren zugute, da das…
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Säure-Basen-Haushalt
Heute behandeln wir mit dem Säure-Basen-Haushalt ein Thema, das sich sehr viele von euch gewünscht haben. Wie immer werden wir uns kurz und knackig halten und auf die wichtigsten Komponenten fokussieren. Die Hauptquellen sind hier, hier und hier. Beim Säure-Basen-Haushalt (SBH) handelt es sich zum ein Zusammenspiel zwischen Säuren (Protonendonator) und Basen (Protonenakzeptor) im menschlichen…
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Opticusschall
Eine akute Erhöhung des Hirndruckes (z.B. durch intracerebrale Blutung, Malignom) stellt einen akuten behandlungsbedürftigen Notfall dar. Wiewohl das Einlegen einer Sonde in einen der beiden Seitenventrikel eine übliche Methode zur (kontinuierlichen) Messung des Hirndruckes darstellt (Link), gibt es neben den typischen klinischen Zeichen (z.B. unilaterale Mydriasis, redAZ, Übelkeit, Neuroausfälle, Cushing-Reflex, Link) eine weitere sehr elegante…
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Kapnographie
Die Kapnographie („Kapno“) ist die visuelle Darstellung einer CO2-Kurve während der Spontanatmung oder künstlichen Beatmung eines Patienten. Die Kapnometrie wiederrum ist die zahlenmäßige Darstellung des CO2-Wertes (häufig in mmHg). Von den Geräten wird üblicherweise der CO2-Wert am Ende der Ausatmung (endtidales CO2; etCO2) angegeben, der Normwert beträgt 30-40 mmHg. Die Kapno ist bei jedem invasiven…
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Status Epilepticus
Der Status Epilepticus (SE) ist ein medizinischer Notfall, der unmittelbar behandelt werden muss. Die Grundlage dieses Beitrags sind insbesondere die Leitlinie zum SE im Erwachsenenalter der Dt. Gesellschaft für Neurologie (DGN, Link) sowie die Leitlinie der American Epilepsy Society (AES, Link). Zu berücksichtigen ist, dass es mehrere Formen der epileptischen Anfälle gibt (konvulsiv, nicht-konvulsiv, fokal-einfach,…
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ePEEP
Heute möchte ich mich wie immer kurz und knapp halten, um euch nicht zu überfordern. ePEEP steht für extrinsic Positive End-Expiratory Pressure und entspricht einem künstlich aufrechterhaltenen extrinsischen Druck, der am Ende der Exspirationsphase erzeugt wird. Die Applikation erfolgt über die Beatmungsmaschine oder ein PEEP-Ventil am Beatmungsbeutel. Klinisch übliche Werte sind 5-10 cm H2O oberhalb…