Kategorie: Krankheitsbilder

  • Brugada

    Das Brugada-Syndrom wurde erstmals 1992 (Link) von den beiden Ärzten Dr. Pedro Brugada / Dr. Josep Brugada wissenschaftlich publiziert und gehört zu den Sudden Cardiac Death Syndromen (SCDS). Zugrunde liegend sind primär Natrium-Kanalmutationen, die zu einer verzögerten Öffnung führen und dadurch Depolarisations- und Repolarisationsstörungen durch aberrante Aktionspotential verursachen, wiewohl auch andere Ionenkanäle betroffen sein können…

  • FBI

    Im heutigen Beitrag soll es nicht um das Federal Bureau of Investigation, sondern um die Fast Broad Irregular (FBI) Tachycardie gehen. Wie der Name sagt handelt es sich um eine schnelle (fast), breite (broad) und irreguläre (irregular – arrhythmisch) Tachycardie, welche meistens mit dem Wolff-Parkinson-White-WPW-Syndrom assoziiert wird (Link). Bei vorbekanntem Vorhofflimmern und Schenkelblock kann eine…

  • McRoberts

    Geburtshilfliche Notfälle sind in unseren Breitengraden glücklicherweise relativ selten. Problematisch wird es besonders dann, wenn man mit einem Geburtsvorgang konfrontiert ist, der nicht so verläuft wie man es sich vorgestellt hat. Zwar gibt es innerklinisch dann die Möglichkeit einen Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe beizuziehen, draußen (präklinisch) sind wir als Notärzte bzw. Sanitäter jedoch gefordert.…

  • Pseudo-PEA

    Während der Reanimation wird alle 2 Minuten eine Rhythmusanalyse mit etwaigem Pulscheck (je nach Rhythmus) durchgeführt. Seit den 90er Jahren ist bereits bekannt, dass ein Pulscheck innerhalb von 10 Sekunden insensitiv zur Detektion eines ROSC ist (Link, Link, Link). Neben der invasiven arteriellen Blutdruckmessung und dem etCO2 (Link) gibt es mit dem Ultraschall ein drittes…

  • Wirklich ein NSTEMI?

    Ein äußerst interessanter Casus wurde mir von einem sehr guten Freund aus seinem Notarztdienst zugespielt. Wir beide sind begeisterte Anhänger von Smith’s ECG Blog und des OMI-NOMI-Credos. Einen weiteren interessanten Fall aus der Praxis mit verzögerter Infarktdiagnostik und PCI findet ihr hier. Der Fall: > 80 jähriger Herr, bek. KHK (stp 2x elektives Stenting, Gefäße…

  • T-Wellen-Alternans

    Der T-Wellen-Alternans (TWA) beschreibt eine zyklische Veränderung der T-Wellen-Konfiguration, die v.a. bei kritisch verlängerter korrigierter QT-Zeit (QTc) auftritt (s. EKG). Sein Auftreten ist mit dem unmittelbaren Einsetzen von lebensbedrohlichen Tachyarrhythmien (v.a. Torsaden) assoziiert, da er eine extreme elektrische Instabilität des Herzens signalisiert (Link, Link, Link). Der zugrunde liegende Mechanismus ist noch nicht zur Gänze verstanden.…

  • Die prähospitale Phase des schweren SHTs

    Im heutigen Beitrag schneiden wir kurz und knackig die prähospitale Phase des Schädel-Hirn-Traumas (SHT), welches durch einen Glasgow Coma Score (GCS) von 3-8 charakterisiert ist. Die Hauptquellen sind u.a. die Brain Trauma Foundation (Link) und die S3-Polytrauma Leitlinie (Link). Das typische Klientel ist jung, männlich und in einen Verkehrsunfall involviert, wiewohl auch Stürze eine bedeutende…

  • Ein (Beinahe)Drama

    Heute möchte ich euch einen Fall vorstellen, dessen Ausgang ein EKG war, das mir von einem sehr guten Freund zugespielt wurde. Es handelt sich um ein weiteres Paradebeispiel, wieso die STEMI-NSTEMI-Nomenklatur sowie der damit einhergehende Fokus auf die ST-Strecke patientengefährdend sind und wieso wir einen neuen Ansatz in der Infarktdiagnostik benötigen. Die genauen Details diesbezüglich…

  • Wellens-Syndrom

    Das Wellens-Syndrom wurde erstmals 1982 beschrieben und bezieht sich auf ein spezifisches EKG-Muster, das im beschwerdefreien (!) Intervall nach einer Angina-Pectoris-Phase erfassbar ist. Es ist hinweisend auf eine kritische Stenose der LAD (Left Anterior Descending Artery, Ramus Interventricularis anterior ~ RIVA) und entspricht einer Reperfusion nach stattgehabter transienter Ischämie. Schon 1982 war ersichtlich, dass ein…

  • AVNRT

    Die AV-nodale Reentry-Tachycardie (AVNRT) ist eine Unterform der supraventrikulären Tachycardie (SVT). Zugrunde liegend ist eine erblich bedingte Anlage von zwei Leitungsbahnen (Slow und Fast Pathway) im Bereich des AV-Knotens. Grundsätzlich ist der Sinusknoten (gebildet von Schrittmacherzellen) der Taktgeber des Herzens – depolarisiert er sich, so wird diese Depolarisation in der Regel über den Fast Pathway…