PRIS

Propofol ist ein Hypnotikum ohne analgetische Effekte und eines der beliebtesten Sedativa / Hypnotika auf der Intensivstation. Vorteilhaft ist die gute Steuerbarkeit sowie ein angenehmer Schlaf. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass laut derzeitiger Evidenz Dosierungen von > 4-5 mg/kg/h über mehr als 48h zu vermeiden sind, da es ansonsten zum sog. Propofol-Infusions-Syndrom (PRIS) kommt. Sehr selten wurde die Entwicklung des PRIS bei Patienten mit genetisch bedingter mitochondrialer Dysfunktion auch nach kürzerer Zeit berichtet. Dieses ist unter anderem durch Blockade der Atmungskette in den Mitochondrien sowie gestörtem Fettsäurestoffwechsel gekennzeichnet, wodurch es zur Hemmung der aeroben ATP-Generierung kommt. Die Folge ist ein generalisierter Energiemangel in den Zellen mit Hyperlactatämie, metabolischer Acidose, Rhabdomyolyse, Herzrhythmusstörungen (inkl. Entwicklung einer Coved-Type-ST-Hebung in V1-V3) und akutem Nierenschaden. Hinweisend kann eine grünliche Verfärbung von Urin oder Haaren sein. Die Therapie besteht aus Beendigung der Propofol-Gabe sowie supportiven Maßnahmen.


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