Akrinor

Akrinor ist ein relativ wilder Kombinationsmix aus Theodrenalin (Noradrenalin + Theophyllin) und Cafedrin (Coffein + Norephedrin). Ehrlich: wie kommt man auf diese Idee?. Dadurch ergibt sich eine blutdrucksteigernde Wirkung, die primär über Stimulation von β1-Rezeptoren (positive Inotropie) vermittelt wird. Ein relevanter Anstieg des peripheren Gefäßwiderstands durch Stimulation von α1-Rezeptoren (Vasokonstriktion) findet sich laut Hersteller eher nicht. Die 2 ml Ampulle wird mit 8 ml NaCl auf 10 ml verdünnt, üblicherweise gibt man dann 2 ml davon je nach Bedarf.

Klassisches Einsatzgebiet ist die Hypotonie im Rahmen der Narkoseeinleitung bzw -führung. Die Wirkdauer kann bis zu 20 Minuten betragen, die Herzfrequenz verändert sich in der Regel nicht oder ist nur transient. Norephedrin führt zu einer Entleerung präsynaptischer Noradrenalin-Speicher – daraus ergeben sich klinisch relevante Nachteile:

  1. die Tachyphylaxie bei wiederholter Anwendung
  2. eventuell ausbleibende Wirkung bei kritisch kranken Patienten mit leeren Catecholaminspeichern (z.B. prolongierter Schock), da die präsynaptischen Noradrenalin-Speicher leer sind

Akrinor zählt perioperativ sicherlich zu den Antihypotonika der Wahl, bei (antizipiert) ausbleibender Wirkung sollte aber zügig auf ein anderes Kreislaufmedikament gegriffen werden, z.B. Noradrenalin oder Phenylephrin (siehe auch hier).


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