Kategorie: Perioperative Komplikationen

  • Perioperative Anaphylaxie

    Perioperative Anaphylaxie

    Häufig sind Patienten im perioperativen Setting das erste Mal mit verschiedensten Substanzen konfrontiert. Endsprechend groß ist das Potential für eine Anaphylaxie. Die Anaphylaxie als IgE-vermittelter Untertyp der allergischen Reaktion ist uns natürlich bekannt („Überreaktion des Immunsystems“ –> Freisetzung von Mediatoren wie Histamin oder Leukotrinen durch Mastzellen und Granulozyten –> Vasodilatation, Schock, Lebensgefahr). Perioperativ ist die…

  • MPP

    Im klinischen Alltag wird häufig der mittlere arterielle Druck (MAP) als Surrogat für eine ausreichende Organperfusion angesehen. Dies spiegelt sich z.B. auch in den Sepsisleitlinien (hier) wieder. Das Ganze hat jedoch eine gewaltigen Haken, der sich mit physiologischem Hausverstand simpel erklären lässt. Das Konzept des MAP berücksichtigt nämlich nicht den Gegendruck, der von einem Organ…

  • Bailey-Manöver

    Heute geht es um eine besondere Extubationstechnik, die ausschließlich durch erfahrene Anästhesisten angewendet werden darf. 1995 wurde sie von Dr. Paul Bailey, Anästhesist und Intensivmediziner aus Großbritannien, beschrieben. Im Kern wird vor der Narkoseausleitung eine Larynxmaske (LM) am noch intubierten Patienten eingeführt, gecuffed und der Tubus schließlich entfernt. Die Anwendung verbietet sich jedoch bei erhöhtem…

  • Hämodynamik-Monitoring im OP

    Hämodynamik-Monitoring im OP

    Es gibt wieder einmal eine neue Leitlinie, die wir für Euch zusammenfassen wollen: Die S1-Leitlinie Intraoperative klinische Anwendung von hämodynamischem Monitoring bei nicht- kardiochirurgischen Patient:innen. Inhalt der Leitlinie ist im Wesentlichen die Blutdruckmessung und alles drum herum, also auch das erweiterte invasive Monitoring. Klingt erstmal nicht besonders spannend, aber es sind doch einige Perlen dabei…

  • Double Trachea Sign

    Leider ist die Inzidenz der ösophagealen Intubation nachwievor sehr hoch und wird mit ca. 8,4% beziffert (Link). Eine unerkannte ösophageale Intubation geht mit einer Letalitätsrate von 100% einher, da der Magen keinen Gasaustausch betreibt. Ausgenommen davon ist die bewusste ösophageale Intubation, siehe hier. Der sichere Nachweis der trachealen Lage des Tubus ist von größter Bedeutung.…

  • Umgang mit Muskelrelaxantien

    Erstmals gibt es Leitlinien der ESAIC zum Umgang mit Muskelrelaxantien. Die recht kurze Leitlinie gibt 8 praxisrelevante Empfehlungen, die wir hier für Euch wiedergeben wollen. Wir immer gilt – im Zweifel die Originalpublikation lesen! Hintergründe Die Relaxometrie ist grundsätzlich bei jeder Anwendung von Muskelrelaxanzien empfohlen, da Wirkung und Wirkdauer unvorhersagbar sind. Laut dieser Arbeit ist…

  • OP in Bauchlage

    Operationen in Bauchlage (z.B. lumbaler Bandscheibeneingriff) sind im klinisch-anästhesiologischen Alltag mittlerweile Routine (Link). Nach Narkoseeinleitung und Intubation erfolgt das koordinierte Drehen des Patienten von der Rücken- in die Bauchlage. Diese Phase ist besonders gefährlich, da das Monitorings vorübergehend diskonnektiert wird und im Rahmen der Drehbewegung eine Dislokation des Atemwegs bis hin zu Pressen des Patienten…

  • Ösophageale Intubation

    Wie uns allen bekannt ist, erfolgt die Platzierung eines Beatmungsschlauches (Trachealtubus, TT) in die Luftröhre. Dabei ist die Intubation in die falsche Röhre (Ösophagus) zu vermeiden und die Fehllage muss sofort erkannt werden (direkte Sicht, etCO2, Ultraschall), da ein Gasaustausch über den Magen nicht möglich ist. Aber darum soll es heute eigentlich gar nicht gehen.…

  • Anästhesie und Aufklärung

    Die Präanästhesieambulanz ist nicht unbedingt der liebste Arbeitsplatz vieler Anästhesisten. Oft kommen hier stressige Tage, viele Patienten und das berühmte „mit einem Bein im Kriminal“ zusammen. Diese Abneigung kommt auch daher, dass man im Medizinstudium nie wirklich gut lernt, wie man eine gute Aufklärung durchführt. Oftmals geht es nur um die kommunikativen Aspekte (und die…

  • DOPERS

    Nachdem wir die letzten Tage kranke Patienten narkotisiert haben, dürfen wir uns heute auf einen Gyn-Tisch freuen. 18 Jahre, ASA 1 zur Konisation und Hysteroskopie, keine Vorerkrankungen. Was kann da schon schief gehen? Wir beamen unsere erste Patientin mit Alfentanil und Propofol ins Reich der Träume und setzen problemlos eine Larynxmaske. Derweil wäscht sich das…