Kategorie: Notfallmedizin

  • Lewis-Lead

    Wer kennt es nicht? Man hat ein tachycardes EKG vor sich, kann aber nicht eindeutig eruieren um welchen Rhythmus es sich handelt. Ist es ein Sinusrhythmus? Ektope atriale Tachycardie? AVNRT? Oder ist das Vorhofflimmern doch ein Vorhofflattern mit variabler Überleitung? Genau mit dieser Fragestellung befasste sich bereits 1913 (!) der britische Kardiologe Sir Dr. Thomas…

  • Die prähospitale Phase des schweren SHTs

    Im heutigen Beitrag schneiden wir kurz und knackig die prähospitale Phase des Schädel-Hirn-Traumas (SHT), welches durch einen Glasgow Coma Score (GCS) von 3-8 charakterisiert ist. Die Hauptquellen sind u.a. die Brain Trauma Foundation (Link) und die S3-Polytrauma Leitlinie (Link). Das typische Klientel ist jung, männlich und in einen Verkehrsunfall involviert, wiewohl auch Stürze eine bedeutende…

  • Atemweg bei CPR

    Zu den wichtigsten Maßnahmen im Rahmen einer Reanimation gehören eine qualitativ hochwertige Herzdruckmassage, die Anwendung eines Defibrillators, die Behebung reversibler Ursachen sowie eine suffiziente Oxygenierung. Sofern der Atemweg noch nicht gesichert ist erfolgt die O2-Zufuhr initial entweder über die Mund-zu-Mund-Beatmung (z.B. Laienreanimation des Ehepartners) oder spätestens bei Eintreffen von Sanitätern bzw. Notärzten mittels Maskenbeatmung. Bei…

  • Ein (Beinahe)Drama

    Heute möchte ich euch einen Fall vorstellen, dessen Ausgang ein EKG war, das mir von einem sehr guten Freund zugespielt wurde. Es handelt sich um ein weiteres Paradebeispiel, wieso die STEMI-NSTEMI-Nomenklatur sowie der damit einhergehende Fokus auf die ST-Strecke patientengefährdend sind und wieso wir einen neuen Ansatz in der Infarktdiagnostik benötigen. Die genauen Details diesbezüglich…

  • Wellens-Syndrom

    Das Wellens-Syndrom wurde erstmals 1982 beschrieben und bezieht sich auf ein spezifisches EKG-Muster, das im beschwerdefreien (!) Intervall nach einer Angina-Pectoris-Phase erfassbar ist. Es ist hinweisend auf eine kritische Stenose der LAD (Left Anterior Descending Artery, Ramus Interventricularis anterior ~ RIVA) und entspricht einer Reperfusion nach stattgehabter transienter Ischämie. Schon 1982 war ersichtlich, dass ein…

  • AIVR

    Heute geht es um einen Rhythmus, der nicht die Bekanntheit genießt, die er eigentlich haben sollte. Die Rede ist vom akzelerierten idioventrikulären Rhythmus (AIVR). Grundsätzlich handelt es sich um einen ventrikulären Ersatzrhythmus, der typischerweise in der Reperfusionsphase nach Behebung einer cardialen Ischämie (z.B. medikamentös, Herzkatheter; siehe OMI-NOMI) auftritt (Link). Andere Ursachen sind z.B. Elektrolytstörungen bzw.…

  • AVNRT

    Die AV-nodale Reentry-Tachycardie (AVNRT) ist eine Unterform der supraventrikulären Tachycardie (SVT). Zugrunde liegend ist eine erblich bedingte Anlage von zwei Leitungsbahnen (Slow und Fast Pathway) im Bereich des AV-Knotens. Grundsätzlich ist der Sinusknoten (gebildet von Schrittmacherzellen) der Taktgeber des Herzens – depolarisiert er sich, so wird diese Depolarisation in der Regel über den Fast Pathway…

  • OMI-NOMI

    Im heutigen Beitrag geht es um das akute Coronarsyndrom (ACS), welches in instabile Angina Pectoris (iAP), Nicht-ST-Elevations-Myocardinfarkt (NSTEMI) und ST-Elevations-Myocardinfarkt (STEMI) unterteilt wird. Während die iAP durch eine klassische klinische Präsentation (z.B. Pectangina in Ruhe, Dyspnoe) und unauffällige Troponindynamik gekennzeichnet ist, wird ein NSTEMI üblicherweise mittels signifikanter Veränderung von Troponinspiegeln (steigend, sinkend, siehe hier) im…

  • Analgosedierung i.n. bei Kindern

    Im heutigen Beitrag geht es um ein Thema, bei dem häufig viele Unsicherheiten herrschen. Ein Kind, das über starke Schmerzen klagt oder eine (Analgo)Sedierung benötigt, ist per se schon eine Herausforderung. Verkompliziert wird das zusätzlich dadurch, wenn gar kein intravenöser Zugang etabliert ist. Ein schreiendes, sich wehrendes Kind erscheint nicht gerade der ideale Kandidat, um…

  • Naloxon

    Naloxon ist ein vollständiger Opioid-Rezeptorantagonist (vgl. Fentanyl, Piritramid) und findet seinen Einsatz insbesondere in der lebensrettenden Therapie von Opioid-Überdosierungen. Diese ist klassischerweise an Koma, Miosis und Atemdepression erkennbar, wiewohl im Präarrest aufgrund des Hypoxie-induzierten Catecholaminsturms eine Mydriasis auftreten kann. Folgendes Dosierungsschema hat sich beim Erwachsenen bewährt (Kind: 0,01 mg/kg i.v.): Lediglich bei Opioid-naiven Patienten mit…