Schlagwort: atropin
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Atropin
Atropin zählt sicherlich zu den bekanntesten Notfallmedikamenten im prä- und innerklinischen Bereich. Als Anticholinergikum (Blockade von muscarinergen Acetylcholinrezeptoren ~mAChR) hebt es die Wirkungen des Parasympathikus auf, weshalb es seine primäre Anwendung in der Prophylaxe oder Behandlung von Bradycardien findet (0,5-1 mg i.v., max. 3 mg). Bei Kindern findet sich häufig die Empfehlung, mindestens 0,1 mg…
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AIVR
Heute geht es um einen Rhythmus, der nicht die Bekanntheit genießt, die er eigentlich haben sollte. Die Rede ist vom akzelerierten idioventrikulären Rhythmus (AIVR). Grundsätzlich handelt es sich um einen ventrikulären Ersatzrhythmus, der typischerweise in der Reperfusionsphase nach Behebung einer cardialen Ischämie (z.B. medikamentös, Herzkatheter; siehe OMI-NOMI) auftritt (Link). Andere Ursachen sind z.B. Elektrolytstörungen bzw.…
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Glycopyrrolat
Glycopyrrolat zählt zu den Substanzen, die ich als Anästhesist am häufigsten verabreiche. Ich schätze folgende Wirkmuster dieses peripheren Anticholinergikums: fehlende Penetration ins zentrale Nervensystem (deutlich reduzierte Delirinzidenz), Drosselung der Sekretion von Speichel- und Bronchialdrüsen (→ ratsam vor Wachintubationen), Bronchodilatation und Tachycardie (→ Glycopyrrolat ist im ERC 2021 Algorithmus der Bradycardie als Alternative zu Atropin gelistet).…